Wasserversorgungsanlage
Die WVA-Tulbing besteht aus 2 Brunnen, 6 Hochbehältern, 1 Tiefbehälter und der Zuleitung von Tulln. Die Brunnen des Brunnenfeldes fördern das Wasser in den Tiefbehälter. Bevor das Wasser in den Tiefbehälter gelangt wird es mit Osmose-Wasser von Tulln verschnitten. Das Mischwasser wird durch einen Flachbett-Entgaser geführt und im Tiefbehälter gespeichert. Vom Tiefbehälter wird das Trinkwasser von 3 Pumpen mit einer Maximalen Förderleistung von rund 30 Liter/Sekunde und 10 bar Druck durch die UV-Anlage ins Ortsnetz geschickt.
Das Wasser wird hier vom Endverbraucher direkt bezogen und das überschüssige Wasser wird in den Hochbehältern/Gegenbehältern gespeichert. Wenn die Behälter voll sind schalten die Pumpen aus und die Bevölkerung wird über die Hochbehälter versorgt. Die Hochbehälter dienen auch zur Versorgungssicherheit, somit haben die Endverbraucher immer Wasser auch wenn Wartungs- oder Reparaturen zu erledigen sind. Um Energie zu sparen wurde beim Umbau 2020 auch eine PV-Anlage installiert.
Technische Details:
Leitungslänge - rund 44 Kilometer
Förderleistung Brunnenfeld - 30 Liter pro Sekunde
Druck im Ortsnetz ca. 4 - 7 Bar
Speichervolumen Hochbehälter- 930 m³
Speichervolumen Tiefbehälter - 500 m³
Drucksteigerungen - 5 Stück mit gesamt 10 Pumpen
Grad Deutsche Härte 14
Fotogalerie: Wasserversorgungsanlage Tulbing
4 Jahre Investition in die Wasserversorgung Tulbing abgeschlossen.
Nach der Sanierung der Hochbehälter Tulbing, Katzelsdorf, Wilfersdorf und Tulbingerkogel sowie einer Erneuerung der kompletten Steuer- und Regelungstechnik in den vergangenen 4 Jahren, wurde 2020 der Umbau der gesamten Brunnenanlage in Katzelsdorf in Angriff genommen. Durch die Kooperation mit der Gemeinde Tulln war es möglich, einen kommunalen Wasserversorger ins Boot zu holen, der nicht nur den wirtschaftlichen Gewinn im Vordergrund sieht. Gleichzeitig kann damit auch bei einem Ausfall der Brunnenanlage in Katzelsdorf die Versorgung unserer Gemeinde sichergestellt werden. Mit der Zulieferung von Osmose-wasser mit 0 Härtegrad ist es möglich, das Tulbinger Trinkwasser von rd. 30 auf 14 Härtegrade zu senken Nach einer Bauzeit von 8 Monaten an der bestehenden Anlage konnte ohne Ausfall der Wasserversorgung der Umbau bis auf Restarbeiten abgeschlossen werden. Die Projektkosten belaufen sich auf eine Gesamtinvestition von rund 1,3 Mio. Euro.
Weitere Projektdetails:
- Neubau eines 500³ Tiefbehälter
- Errichtung Labor, Technikraum, Lagerraum
- Einbindung Notstromversorgung
- Erneuerung der Trafostation
- Installation 30kwP Photovoltaikanlage und Windturbine
"Als Bürgermeister war es mir besonders wichtig, eine langfristige und auch eigenständige Lösung zu finden und die Wasserversorgung nicht zu veräußern", so Thomas Buder.
Fotogalerie: Umbau Brunnfeld 2021
Geschichtliche Entwicklung
Im Jahre 1958 wurde in Tulbing mit der Errichtung eines Schachtbrunnens und der Ortswasserleitung, für die Tulbinger Wasserversorgung, begonnen. Bereits 1960 war in Tulbing die Versorgung mit Trinkwasser gewährleistet.
Um das Trinkwasserversorgungsnetz erweitern zu können, wurde 1965 ein Brunnen in Katzelsdorf errichtet. Aufgrund der ausreichenden Grundwassermengen war es möglich nach und nach alle Ortsteile an die Wasserversorgungsanlage anzuschließen, sodass ab 1972 die gesamte Gemeinde, mit den Ortsteilen Tulbing, Katzelsdorf, Wilfersdorf, Chorherren, Tulbingerkogel und Passauerhof, mit Trinkwasser versorgt werden konnte.
Es wurden insgesamt sechs Hochbehälter mit einem Gesamtspeichervolumen von 820m³ errichtet.
Für das Trinkwassernetzwerk wurden mehr als 44km Rohrleitungen verlegt, wobei alleine die Verbindungsleitung von Tulbing zum Tulbinger Kogel 4% der gesamten Länge ausmacht und das Trinkwasser 288 Höhenmeter überwinden muss.
Da die Brunnen in Katzelsdorf ausreichend Wasser, mit einer etwas besseren Qualität, liefern, wurde der Brunnen Tulbing stillgelegt und nur mehr zur Notversorgung betrieben. Die Brunnen Tulbing, Katzelsdorf I und Katzelsdorf II können zusammen maximal 166m³/h fördern.
Der durchschnittliche Verbrauch liegt bei 776m³/Tag, wobei der höchste Tagesverbrauch bei 2378 m³ am 23.07.2006 lag.
Aufgrund der Diskussionen über den Nitratwert des Tulbinger Trinkwassers wurden schon etliche Probebohrungen auf der Suche nach einem möglichen neuen Brunnen durchgeführt. Nach den Sanierungsarbeiten der Hochbehälter von 2016, 2017 und 2018 wurde im Jahr 2019 eine zusätzliche Versorgungsleitung vom Brunnenfeld Katzelsdorf nach Tulbing errichtet.
Das stillgelegte Brunnenfeld Tulbing wurde 2019 für die Firma Gratzl Getränke GesmbH reaktiviert. Das Brunnenfeld Tulbing speist nicht mehr ins Ortsnetz ein.
2020 wurde mit dem Bau einer Transportleitung von Tulln nach Tulbing begonnen. Ebenso wurde ein neuer 500m³ Tiefbehälter am Brunnenfeld errichtet. In diesem Tiefbehälter wird Osmose-Wasser von Tulln mit dem Wasser des Brunnenfeldes vermischt um die Wasserqualität zu verbessern.
Die errichtete Transportleitung von Tulln dient auch als Versorgungssicherheit, da über diese Leitung auch Trinkwasser und nicht nur Osmose-Wasser bezogen werden kann.